Nach einer unfassbar langen Zeit spielten alle drei Orchester des Musikverein Stadtkapelle Oberriexingen e.V. ihr erstes Konzert. Gefühlt mussten alle aufgrund von Corona eine Ewigkeit drauf verzichten. Umso mehr Zuschauer zog es am 24.10. um 14 Uhr auf den Sportplatz in Oberriexingen. Dort durften die Musiker mit freundlicher Genehmigung des TSV Oberriexingen im Freien zum Platzkonzert aufspielen. Dies ermöglichte eine deutlich unkompliziertere Befolgung und Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den frisch gewählten 2. Vorsitzenden des Musikvereins, Uwe Zimmermann, eröffneten die Wilden Noten das Konzert. Natürlich waren die Jungmusiker/innen sehr aufgeregt. Denn für viele war es der erste Auftritt überhaupt. Auch am Dirigentenpult gab es seit dem Sommer einen Wechsel: Margit Slunsky hat mit den Kindern in nur sechs Wochen das Stück „Rain Dance“ einstudiert. Nach anfänglicher Nervosität wurden die Spieler/innen schnell sicherer und glänzten sogar durch hörbare Dynamik. Die ca. 140 Zuschauer applaudierten voller Anerkennung, die Musiker/innen können sehr stolz auf sich sein!
Anschließend spielte die Jugendkapelle auf. Auch hier gab es inzwischen einen Dirigentenwechsel. Matthias Janitschek musste leider aufgrund beruflicher Herausforderungen den Stab abgeben. Wie wir von der Jugendleiterin Antonia Wessel erfuhren, hat sich Marco König – bisher Dirigent des großen Orchesters – mit Freude bereit erklärt, zu übernehmen. Auch ihm blieben seit den Sommerferien nur sechs Proben Zeit, die Kapelle auf das Platzkonzert vorzubereiten. Unterstützt durch ein paar „Junggebliebene“ aus dem großen Orchester, begannen die Jungmusiker/innen mit der „Ashton Ouverture“. Mit der Interpretation des ersten Satzes von „Eine kleine Nachtmusik“ von W. A. Mozart folgte eine überraschende Abwechslung, inklusiver spontaner Wiederholung. Zum Schluss brachten die Spieler/innen mit „Friend Like Me“ aus Disneys „Aladdin“ einen absoluten Kracher zu Gehör. Man muss großen Respekt haben vor den jungen Musikerinnen und Musiker, dass sie eine solche Bandbreite an Stücken in so kurzer Zeit einüben konnten. Klasse – macht weiter so!
Anschließend hatte das große Orchester seinen Auftritt. Wie Erich Bannert, 1. Vorsitzender des TSV, Gemeinderats-Mitglied und – wie er betonte – Bürger, feststellte, hat das Orchester in der vergangenen Corona-Zeit jede Gelegenheit genutzt, Sonntag abends zum Spielen im Ort zusammenzukommen, um den Oberriexingern ein Stück Kultur zu bewahren. Dennoch, sich auf ein Konzert vorzubereiten, ist eine andere Nummer. Trotz zarter Versuche vor der Sommerpause, hatten auch die „Großen“ nur sechs Wochen für intensive Proben. Und das unter nicht optimalen Bedingungen, denn wie die beiden Jugendorchester auch konnte man nur in Festhalle und Kleintierzüchterheim mit viel Sitz-Abstand zueinander üben. Wie lange es kein Konzert mehr gab, rief das Orchester mit seinem Eröffnungsstück „Ross Roy“ in Erinnerung – es war Teil des vorletzten Jahreskonzerts Ende 2018. Als Kontrast folgte die Polka „Böhmischer Traum“. Fantasy-Fans wurden daraufhin mit der Filmmusik aus „Harry Potter and the Goblet of Fire“ begeistert (auf Deutsch „Harry Potter und der Feuerkelch“). Auf die andere Seite des Globus entführte Dirigent Marco König die zahlreichen Zuhörer mit dem abwechslungsreichen „Pacific Dreams“. Daraufhin folgte ein Klangerlebnis mit dem stimmungsvollen „For the Beauty of the Earth“. Die drei letztgenannten Titel waren übrigens komplett neu einstudiert und bisher noch nicht im Repertoire der Stadtkapelle. Bombastisch rüttelten die Musiker/innen die Zuhörer anschließend mit Highlights des Musicals „Tanz der Vampire“ auf, das klanggewaltig den gesamten Sportplatz überzog. Mit einer positiven Stimmung durch den flott gespielten Marsch „Mars der Medici“ verabschiedete sich der Musikverein von seinen Zuhörerinnen und Zuhörern, die das Platzkonzert im besten Sonnenschein genießen konnten.
Der Musikverein Stadtkapelle Oberriexingen e.V. möchte sich an dieser Stelle bedanken. Ohne den Zusammenhalt mehrerer Vereine und die starke Unterstützung durch die Stadt und Bürger wäre dieses Konzert so nicht möglich gewesen. Daher gilt unser besonderer Dank:
- Der Stadt Oberriexingen für die Unterstützung bei dem Finden von Probemöglichkeiten und der Unterstützung bei den entsprechenden Hygienekonzepten
- Dem Kleintierzuchtverein für die Erlaubnis, in seinem Vereinsheim proben zu dürfen
- Dem TSV Oberriexingen für die Erlaubnis, das Platzkonzert auf dem Sportplatz abhalten zu dürfen
- Bei den anwesenden Zuhörern und insbesondere bei den vielen spontanen Spendern für ihre Unterstützung
Wir sehen freudig und hoffnungsvoll in die Zukunft und planen bereits weitere Konzerte – bleiben sie gespannt!
Wilfried Wessel
Bereich Kommunikation