119 Musikerinnen und Musiker aus verschiedensten Musikvereinen zwischen Hohenlohe und Bodensee erlebten am 20./21.01. ein Wochenende mit dem bekannten Komponisten Jacob de Haan, genannt auch „The Godfather of Blasmusik“.
16 motivierte Musikanten der Stadtkapelle Oberriexingen erlebten ein arbeitsreiches, interessantes und kameradschaftliches Wochenende im Tagungszentrum Gültstein. Das Seminar wurde vom Blasmusik Kreisverband Ludwigsburg mit Unterstützung vom Kreisverband Heilbronn hervorragend geplant und durchgeführt.
Einige Oberriexinger reisten bereits am Freitag an, um einen kameradschaftlichen Abend zu verbringen und um sich zu akklimatisieren. Am Samstag reiste die restliche Gruppe an und um 9 Uhr begann auch gleich die erste Probenarbeit mit dem Kennenlernen von Jacob de Haan und den ersten seiner musikalischen Werke.
Obwohl es ein großes Orchester war, fanden sich alle Musikanten rasch zu einem schönen und ausgeglichenen Klang. Jacob de Haan entpuppte sich als kompetenter Orchesterleiter, der ausdrucksstark und deutlich dirigierte und das Orchester schnell auf sich fokussierte. So verging der Samstagvormittag mit dem Kennenlernen der Musikstücke bis zum Mittagessen.
Der Nachmittag wurde für ein erstes Intensivieren und Verfeinern der Musik genutzt. Dabei erklärte Jacob de Haan die Geschichten, die er in seinen Werken musikalisch umsetzt und verdeutlichte die Melodieführungen. An de Haans holländischen, charmanten Akzent gewöhnten sich alle rasch und die Verständigung klappte auch menschlich immer besser. Oft wurde gelacht und es gab Zwischenapplaus für solistische Beiträge, die hin und wieder überraschend zu hören waren. Insgesamt wurde bis zum Abendessen hochkonzentriert gearbeitet. Nach einer kurzen Essenspause motivierten sich alle zu einer letzten Probenphase.
Anschließend hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit, Jacob de Haan Fragen zu stellen. Auf die Frage, ob die Coronazeit den Vereinen geschadet hätte, konnten wir Oberriexinger berichten, dass wir durch unsere regelmäßigen, den geltenden Vorschriften immer entsprochenen Sonntagsständchen, diese Zeit gut überstanden haben. Eins der bekanntesten Werke von Jacob de Haan mit dem Titel „Ross Roy“ wurde dabei fast wöchentlich gespielt. Über diese Geschichte freute sich Jacob de Haan und bedankte sich bei uns dafür. Etliche Notenblätter ließen wir Oberriexinger uns deshalb von ihm signieren.
Der Samstagabend klang auf verschiedene Weisen aus. Einige Teilnehmer zogen sich rasch in ihre Zimmer zurück, andere trafen sich in fröhlichen Gruppen in und an der Bar, einige nutzten das hauseigene Schwimmbad und die wirklich harten Musikanten hatten vom Musizieren noch immer nicht genug. Sie trafen sich wieder im Probenraum und spielten Polkas, Märsche oder Stimmungsmusik bis kurz vor Mitternacht. Musik verbindet halt vereins- und generationsübergreifend.
Nach einer teilweise sehr kurzen Nacht fand noch eine letzte Probenphase statt, bei der alle Stücke den letzten Feinschliff bekamen. Denn nach dem Mittagessen machten sich die Seminarteilnehmer auf den Weg nach Vaihingen/Enz, um dort im Pavillon des Musikvereins Vaihingen/Enz die musikalische Arbeit einem Publikum zu präsentieren. Die Größe des Orchesters erforderte, dass das Publikum aus Freunden und Angehörigen der Teilnehmer auf der kleinen Bühne saß und das Orchester im Zuschauerraum.
Es war beeindruckend, in der Kürze des Seminars Stücke so intensiv zu erarbeiten, dass sie bereits am zweiten Tag einem Publikum präsentiert werden konnten.
Jacob de Haan war sehr zufrieden mit der musikalischen Leistung und sparte nicht mit Lob und Applaus für das Seminarorchester. Alle Musikanten wurden etwas wehmütig, als ihnen bewusst wurde, dass dieses wunderbare und erlebnisreiche Wochenende nun schon zu Ende ging.
Ob Musikanten der Stadtkapelle Oberriexingen beim nächsten Seminar wieder dabei sind? Ganz sicher!
Susanne Schray
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