Musikverein Stadtkapelle Oberriexingen hat „alles richtig gemacht“
Hartwig Asprion und Holger Veit aus Vorstandsteam verabschiedet
Wie wird es weitergehen? Diese Frage stellte sich am Samstagabend erneut den Mitgliedern des Musikvereins Stadtkapelle Oberriexingen bei der Hauptversammlung in der Aula der Grundschule. Doch im Gegensatz zu 2015, wo der Verein wochenlang um ein neues Vorstandsteam hatte ringen müssen und dieses schließlich in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung für ein Jahr ins Amt wählte, vermittelte Ulrike Frauendorf im diesjährigen Bericht der ersten Vorsitzenden Zuversicht und Kontinuität.
Nach dem musikalischen Auftakt des Großen Orchesters unter Carmen Stecher und der Totenehrung sorgte Ulrike Frauendorf recht schnell für Klarheit. Ja, sie werde sich nochmals für die Wahl aufstellen lassen und für zwei Jahre zur Verfügung stehen. Auch wenn sich nun vieles in ihrer Verantwortung wiederhole, befände sie sich noch immer in der Eingewöhnung. So sei das Inselfest jedes Mal eine Herausforderung, die man 2015 sehr gut gemeistert habe, für dessen erfolgreiche Durchführung man aber stets „auf alle Vereinsmitglieder gleichermaßen angewiesen“ sei. Ein wichtiges Thema seit der letzten Mitgliederversammlung sei neben der Integration des Nachwuchses ins Große Orchester auch die Einführung der Geschäftsstelle gewesen. „Mit Tanja Klein haben wir hier eine sehr gewissenhafte Unterstützung bekommen, die alle Aufgaben wunderbar erledigt“, lobte Ulrike Frauendorf. Des Weiteren hob sie das sehr gelungene Jahreskonzert sowie zwei große Auswärtsauftritte in Onsmettingen und Dettingen hervor, bei denen sie das Gemeinschaftserlebnis besonders beeindruckt habe. Doch neben all den Erfolgen gebe es Punkte, die sie noch nicht in Angriff habe nehmen können. Dazu zähle zum Beispiel die Optimierung des Instrumentalunterrichts. Hier bat die Vorsitzende „um etwas Geduld“. Mit dem Hinweis auf zwei bevorstehende Wechsel in der Vorstandschaft und Dankesworten, unter anderem an das Rentnerteam unter Franz Kretschmer, an die Jugend und das Wirtschaftsteam, an den ökumenischen Arbeitskreis, den OGV sowie an die Stadtverwaltung und Bürgermeister Somlai, beendete sie ihren Bericht.
Als nächstes ließ Stefanie Hüeber, Bereichsleiterin Kommunikation, das vergangene Jahr in Wort und Bild Revue passieren und gab einen Ausblick auf die kommenden Monate. Dabei verwies sie auch auf die neue Homepage des Musikvereins, die es kontinuierlich weiterzuentwickeln gelte. Sonja Stahl, Bereichsleiterin Finanzen und Mitglieder, berichtete ebenfalls überwiegend Positives. Bezogen auf 2015 vermeldete sie einen Gewinn von knapp 3.400 €, wobei sie besonders das Inselfest erwähnte. Allerdings hätten die sehr guten Einnahmen im Wirtschaftsbereich zur Konsequenz, dass der Verein ab 2013 rückwirkend Körperschafts- und Gewerbesteuer zahlen müsse. Daneben nannte sie die Jugendausbildung als Kostenfaktor, relativierte diesen jedoch mit dem Hinweis auf die lohnenswerte Nachwuchsentwicklung für das Große Orchester. Um die finanzielle Flexibilität für das Inselfests zu verbessern, werde man künftig die Vereinsbeiträge bereits Mitte Mai einziehen, kündigte sie zudem an und gab den aktuellen Mitgliederstand von 241 bekannt. Ulrich Stratemeier, der mit Helmut Gräßle die Finanzen geprüft hatte, bescheinigte Sonja Stahl und Tanja Klein eine einwandfreie Kassenführung. Anschließend ging der Bereichsleiter Jugend Marvin Essich auf die beiden Nachwuchsformationen „Wilde Noten“ und Jugendkapelle ein. Erstere musizieren unter der Leitung von Isabelle Schüle und präsentierten sich erfolgreich beim Vorspielnachmittag und Serenadenkonzert. Die „Juka“ unter Pia Sophie Stahl habe sich mehr gemeinsame Veranstaltungen gewünscht, um das Große Orchester besser kennenzulernen, berichtete Marvin Essich. Deshalb sei geplant, 2016 erstmals auch beim Maientag mitzulaufen. Das vorerst letzte Fazit von Hartwig Asprion, dem scheidenden Bereichsleiter Musik und Dirigenten, lautete: „Wenn‘s so perfekt läuft, dann haben wir alles richtig gemacht!“ Er beurteilte die Entscheidung, sowohl die Jugendkapelle als auch das Große Orchester unter eine Dirigentin zu stellen, als enorm wichtig. Nun könne der Leistungsstand besser beurteilt und die Integration optimiert werden. Die Teilnahme an den Auftritten bezeichnete er als sehr gut, die bei den Proben als ausbaufähig. Das Inselfest habe wieder gezeigt, „wenn viele Hände zusammenhelfen, kommt was dabei raus!“ und auch die Pflege der Kameradschaft müsse weiter verstärkt werden. Da das Team funktioniere, mache er sich um seine Nachfolge keine Sorgen. Die Berichte der Dirigentinnen fielen unterschiedlich aus. Während Isabelle Schüle auf die ungebrochene Motivation ihrer Schützlinge verwies, schlug Pia Sophie Stahl auch kritische Töne an. So seien die Auftritte zwar jeweils gut gelungen, die Probenarbeit habe sich aber wegen geringen Probenbesuchs und gelegentlicher Kommunikationsprobleme als schwierig gestaltet. Für das Inselfest kündigte sie mehr Stimmungsmusik an.
Die nachfolgende Entlastung des Vorstandes durch Bürgermeister Werner Somlai erfolgte einstimmig. Der Schultes zeigte sich erleichtert, dass „der Musikverein wieder gut aufgestellt“ sei und dankte für die gelungene Zusammenarbeit und bereichernden Veranstaltungen. Auch die vorgeschlagene Satzungsänderung sowie die Wahlen offen und im Block erzielten einstimmige Ergebnisse. So wurde Ulrike Frauendorf gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Susanne Schray im Amt bestätigt und konnte Volker Deuschel als Bereichsleiter Musik sowie Thomas Wandel als beigeordneten Vorsitzenden neu im Vorstandsteam begrüßen, während die beiden scheidenden „Urgesteine“ der Stadtkapelle, Hartwig Asprion und Holger Veit, mit einer kleinen Ehrung und viel Applaus verabschiedet wurden.
Mit freundlicher Genehmigung der VKZ / Vera Gergen.